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Éva Fahidi-Preis 2025

„Hass ist nicht wie die Natur – dass die Sonne morgens aufgeht und abends untergeht und wir das, egal was wir tun, nicht ändern können, weil es sicher so sein wird.
Mein Bestreben ist es, diesen Gedanken als Ziel in den Seelen der Menschen zu säen, besonders in denen der Kinder – denn sie werden ihr eigenes Leben gestalten.
Euer Leben wird so sein, wie ihr es euch selbst gestaltet.
Achtet darauf, arbeitet dagegen und tut, was ihr könnt, um zu verhindern, dass Menschen einander hassen und Menschengruppen ausgrenzen.
Und wenn ich dann einmal da oben auf meiner rosa Wolke sitze und auf euch herunterschaue, dann möchte ich sehen, dass ihr genau das tut.“

(Éva Fahidi)

Éva Fahidi-Preis

Während des Holocausts verlor Éva Fahidi 49 Angehörige, darunter ihre Eltern, Großeltern und ihre Schwester. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der erlebten Grausamkeiten hielt sie in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens Hunderte von Vorträgen bei öffentlichen Veranstaltungen, in Schulen und Universitäten – sowohl in Deutschland als auch in Ungarn.
Sie trat in Tanzproduktionen und Liederabenden auf, wirkte in Filmen mit und schrieb zwei Bücher.

Die Botschaft all ihrer Äußerungen, Interviews und öffentlichen Auftritte war stets dieselbe:
Der Hass eines Menschen gegen einen anderen Menschen oder gegen eine ganze Menschengruppe muss überwunden werden.
Sie war überzeugt davon, dass dies dann gelingt, wenn wir schon als Kinder lernen, dass wir unterschiedlich sind – und dass diese Verschiedenheit akzeptiert werden kann und soll.
Wir gewöhnen uns daran, zwischen Menschen keine Werturteile zu fällen aufgrund von Herkunft, Religion, Hautfarbe oder anderen Eigenschaften, für die sie nichts können.

„59 Jahre lang habe ich nicht darüber gesprochen. Seitdem widme ich mein Leben vor allem dem Ziel, es den Kindern zu erzählen: Lasst nicht zu, dass Hass die Gesellschaften bestimmt. Und wenn man euch zum Hass anstiften will, dann protestiert dagegen. Lasst euch nicht in den Hass und in die Angst treiben. Der Mensch ist nicht zum Hassen geboren, der Mensch ist zur Güte geboren. Wenn die Menschen aufmerksam sind und es wollen, dann können sie gut sein.“
(Éva Fahidi)


Éva hat nicht nur darüber gesprochen – sie hat das gelebt, woran sie geglaubt hat.

Mit der Stiftung des Éva Fahidi-Preises möchten wir diese wichtige Botschaft weitertragen und unterstützen.
Ziel des Preises ist es, jene außergewöhnlichen Persönlichkeiten auszuzeichnen – unabhängig von ihrem Beruf –,
die sich mit besonderem Engagement dafür einsetzen, die junge Generation zu inspirieren und zu ermutigen,
Ausgrenzung und Hass abzulehnen und an einer inklusiven, mitfühlenden und fürsorglichen Gesellschaft mitzubauen.

Gegenstand des Preises und die Preisträger*innen

Im Jahr 2025 kann der Éva Fahidi-Preis an bis zu drei Personen verliehen werden, in den darauffolgenden Jahren jeweils an eine Einzelperson pro Jahr.

Der Preis selbst besteht aus einer verkleinerten Replik der Skulptur von Anikó Weiss.
Das Original steht im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) der Stadt Stadtallendorf in Deutschland.
Es erinnert an das Zwangsarbeitslager, in das im August 1944 tausend ungarisch-jüdische Frauen aus dem Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden.

Die Skulptur zeigt die Gefangene Éva Fahidi und die Bildhauerin Anikó Weiss – als Ausdruck von Freiheitsdrang und Hoffnung, selbst unter den schwierigsten Bedingungen.

Je nach Art der ausgezeichneten Tätigkeit kann der Preis auch mit finanzieller Unterstützung verbunden sein.

Der Preis wird jährlich der Person verliehen, die nach Mehrheitsentscheid des zuständigen Gremiums am meisten zur Verwirklichung der oben genannten Zielsetzung beigetragen hat.

Für den Preis können Personen aus allen Ländern nominiert werden, sofern sie die Kriterien erfüllen.
Jede*r kann eine Nominierung einreichen.


DIE NOMINIERTEN

Unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit können in erster Linie – aber nicht ausschließlich – Lehrpersonen, Heilberuflerinnen, Künstlerinnen, Sozialarbeiter*innen, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Medien sowie Kreativschaffende für den Éva Fahidi-Preis nominiert werden.
Wichtig ist, dass sie durch ihr persönliches Beispiel oder ihre Arbeit die nächste Generation darin unterstützen oder inspirieren, in einer offenen, empathischen und fürsorglichen Gesellschaft leben zu können.

Nominiert werden kann,

  • wer im Bereich der Inklusion ein herausragendes Beispiel gibt,
  • und wer durch seine/ihre Tätigkeit zur Förderung einer toleranten und mitfühlenden Haltung junger Menschen beiträgt.

Nicht nominiert werden kann,

  • wer sich durch öffentliches Wirken eindeutig an eine politische Partei bindet.

Sollte das Ausrichterteam oder das Bewertungsgremium zu der Überzeugung gelangen, dass eine nominierter Kandidat*in in irgendeiner Weise Hassrede oder Ausgrenzung unterstützt, wird die Nominierung automatisch für ungültig erklärt.

Darüber hinaus behalten sich die Ausrichter das Recht vor, eine Nominierung oder bereits erfolgte Auszeichnung zurückzunehmen,
sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt feststellen, dass die nominierte Person nicht den Kriterien entspricht.

Die Gründer, die Jury und die Organisatoren

Der Preis wurde vom Dirigenten Ádám Fischer und Andor Andrási, dem Lebensgefährten von Éva Fahidi, gestiftet.

Die Jury besteht aus neun Mitgliedern; ihre Zusammensetzung kann sich ändern.
Alle Mitglieder der Jury müssen parteipolitisch unabhängig tätig sein.
Sollte eine Kandidatin in einem engen beruflichen oder persönlichen Verhältnis zu einem Jurymitglied stehen, so darf dieses Mitglied bei der endgültigen Entscheidungsfindung keine Stimme abgeben.

Die organisatorische Durchführung der Preisvergabe – einschließlich der Nominierung und der Preisverleihung – wird vom Bálint Ház koordiniert.

NOMINIERUNG

Der Preis wird in ungarischer, englischer und deutscher Sprache ausgeschrieben.

Sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen – mit Ausnahme politischer Parteien – können Nominierungen einreichen.
Eine Organisation oder Einzelperson darf pro Jahr maximal fünf Nominierungen abgeben.
Eine frühere Nominierung schließt eine erneute Nominierung nicht aus.

Die Nominierung sollte vorzugsweise über das Nominierungsformular auf der folgenden Website erfolgen:
👉 https://balinthaz.hu/eva-fahidi-preis-2025


Das Formular kann auf Ungarisch, Englisch oder Deutsch ausgefüllt werden.

Die Ausrichter behalten sich vor, die nominierende Person zur Ergänzung oder Klärung von Angaben zu kontaktieren.

Die Begründung der Nominierung soll die fachliche Laufbahn und die gesellschaftlich relevante Tätigkeit des/der Nominierten in maximal 5000 Zeichen darstellen.
Zusätzliche externe Verweise (Artikel, Interviews, o. Ä.), welche die Verdienste der nominierten Person belegen, können beigefügt werden.

Die/der Nominierte wird von den Ausrichtern über die Nominierung informiert – jedoch ohne Offenlegung der Identität der nominierenden Person.
Die Nominierung gilt als angenommen, sobald die unterzeichnete Einverständniserklärung vorliegt.
In deren Anhang kann der/die Nominierte jene Aspekte ihrer/seiner Arbeit hervorheben, die sie/er selbst als besonders relevant betrachtet.

BEWERTUNGKRITERIEN

  1. Steht die Tätigkeit der*des Nominierten im Einklang mit dem Ziel des Preises? Diese Frage wird als das wichtigste Kriterium gewertet und fließt mit erhöhter Gewichtung in die Bewertung ein.
  2. Trägt die Tätigkeit der*des Nominierten zur Verwirklichung der Ziele des Preises bei? Wird durch die Aktivität der*des Nominierten die Erreichung der Preisziele gefördert?
  3. Zeitliche Wirkung der Tätigkeit. Wie langfristig und seit wann besteht das Engagement der*des Nominierten?
  4. Räumliche Wirkung der Tätigkeit. Wie viele Menschen werden durch die Tätigkeit erreicht, in welchen Sprachen und auf welche Weise? Auf welchen Plattformen ist die Arbeit derdes Nominierten zugänglich und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar? Gibt es eine breite Bestätigung und Anerkennung für das Wirken derdes Nominierten?


Der Éva Fahidi-Preis ist eine Erinnerung an die Entscheidung für Güte und Menschlichkeit.

Die Nominierungsphase beginnt am Mittwoch, den 9. Juli 2025 um 16:00 Uhr.

Die Einreichung endet am Sonntag, den 9. August 2025 um 23:59 Uhr.

Die Preisverleihung findet jedes Jahr möglichst in Ungarn rund um Éva Fahidis Geburtstag, den 22. Oktober, statt.

Die diesjährige Verleihung des Éva Fahidi-Preises findet am 30. Oktober 2025 im Bálint Ház statt.

Nominierung

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